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512 Route 77. DAMASKUS.

Das alte römische Westtor und einige Überreste des Säulen-
ganges
, der von hier nach dem Tempelhof führte, übersieht man
am besten von einem der Minarette (s. unten).

Wir betreten dann den großen Moscheehof, der mit der
eigentlichen Moschee ein gewaltiges Rechteck von 131m Länge und
ca. 95m Breite bildet. Der Hof ist von zweigeschossigen Arkaden
byzantinischen Stils umgeben, hinter den Hallen liegen Schlaf-
und Arbeitsräume für Gelehrte und Studenten (vgl. S. 469). Der
alte Marmorfußboden des Hofes, der Mosaikschmuck der Wände
und der Zinnenkranz sind verschwunden. Der Reinigungsbrunnen
(Kubbet en-Naufara) und die beiden kleineren Kuppelbauten
sind neueren Ursprungs.

Von den drei Türmen stammt das sog. Brautminarett (Mâ-
dinet
el-Arûs)
, an der Nordseite des Hofs, angeblich noch aus der
Zeit Welîds. Das sog. Jesusminarett (Mâdinet Îsâ), an der
SO.-Ecke der Moschee, erinnert an Kreuzfahrerbauten, das durch
seine Aussicht berühmte Mâdinet el-Rarbîje, an der SW.-Ecke,
im ägyptisch-arabischen Stil, ist eine Zutat Kâït Bey’s (S. 480).

Das Innere der Moschee, ein Rechteck von 131 × 38m, mit drei
Satteldächern, zeigt noch die Form der altchristlichen Basilika.
In den drei Langschiffen weisen über den 7 m h. antiken Säulen
der Arkaden die Obermauern rundbogige Öffnungen mit byzan-
tinischen
Säulchen auf, denen an den Außenwänden byzantinische
Gipsfenster entsprechen. In der Mitte bezeichnet ein dreiteiliges
Querschiff, mit einer auf vier mächtigen Pfeilern ruhenden Kuppel
(Kubbet en-Nisr, Adlerkuppel), die Richtung nach Mekka. Die
Marmorverkleidung der Wände, die byzantinischen Glasmosaiken
aus Welîds Zeit, die prächtige Balkendecke, der Mihrâb und Mim-
bar
(XV. Jahrh.) sind bei dem Brande von 1893 schwer beschädigt
worden. Im östl. mittleren Langschiff steht über dem Haupte
Johannes’ d. T. ein hölzerner Kuppelbau aus neuerer Zeit.

An der Nordseite der Moschee, bei dem Bâb el-Amâra, liegen das
schöne Grabmal Saladins (Kabr Salâheddîn; Eintritt 6 Pi.), sowie die
Medrese und die Grabmoschee des Sultans Bîbars (S. 509), laut Inschrift
1279 von seinem Sohne erbaut.

Der Vorort Es-Sâlehîje (Straßenbahn s. S. 508), 25 Min. n.w.
vom Seraiplatz, zählt ca. 10000 Einwohner, meist Nachkommen
von Seldschuken, zu denen später Kurden und neuerdings moham-
medanische
Flüchtlinge aus Kreta gekommen sind. Von den ver-
fallenen
Moscheen ist die schönste die schwer zugängliche Grab-
moschee
des Muhieddîn Ibn el-Arâbi ( 1240), neben welcher
Abd el-Kâder (S. 231) beigesetzt ist.

Aus dem kretischen Stadtteil am Westende des Ortes ersteigt
man in St., an einer zu Ehren Kaiser Wilhelms II. erbauten
Aussichtsplattform vorüber, den Gipfel des Dschebel Kâsjûn
(1133 m). Die *Aussicht bei dem Kubbet en-Nasr (Siegeskuppel)
gen. kleinen Gebäude umfaßt Damaskus inmitten des weiten grünen